Den Aufstieg nicht auf dem Zettel: Ott: "Mit dem Aufstieg haben wir nicht gerechnet!" - anpfiff.info
SV Bavaria Waischenfeld 
Kreisklasse 5 Bayreuth-Kulmbach - männlich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 20.06.2017 um 06:00 Uhr
Den Aufstieg nicht auf dem Zettel: Ott: "Mit dem Aufstieg haben wir nicht gerechnet!"
So richtig eingeplant war der Aufstieg nicht. Vor der Saison wollten man in Waischenfeld zwar oben mitspielen, aber dass es letztendlich gar zur Meisterschaft reichen würde, dass kam für Bavaria-Coach Sebastian Ott dann doch überraschend. Erst nach dem vorletzten Spieltag hatte man die Meisterschaft bei der Bavaria so wirklich auf dem Zettel.
Von Thomas Nietner

"Erst als wir in Glashütten in letzter Minute das 2:1 erzielt haben, glaubte ich wirklich an die Meisterschaft. Denn wenn man solche Spiele gewinnt, dann reicht es am Ende wirklich", reifte bei Sebastian Ott erst nach dem Last-minute-Sieg in Glashütten am vorletzten Spieltag der Glaube, dass seine Elf am Ende das Rennen machen würde. Oliver Meidenbauer gelang in der 90. Spielminute das erlösende 2:1, nachdem Glashütten dem Tabellenführer das Leben zuvor schwer gemacht hatte und im Derby nichts zu verschenken hatte. "Sie wollten ihrem Coach ein schönes Abschiedsgeschenk machen. Das hat man gemerkt", spricht der Bavaria-Coach im Rückblick von einem harten Stück Arbeit auf dem Weg zur Meisterschaft. Doch woher die Skepsis? Schließlich hatte sich die Bavaria - im Gegensatz zur Konkurrenz - seit Ende September keine schwächere Phase im Saisonverlauf geleistet. "Wir hatten das schwerste Restprogramm von allen Teams", klärt der 33-Jährige die Frage auf und liegt damit nicht falsch. Mit den in der Rückrunde formstarken Preuschwitzern, dem Derby gegen Kirchahorn und dem direkten Konkurrenten Eintracht Bayreuth sowie den unbequemen Glashüttenern waren die letzten Meter zur Meisterschaft alles andere als ein Selbstläufer. Doch die Elf aus der Fränkischen Schweiz nahm letztendlich bis auf die Hürde Oberpreuschwitz jedes Hindernis ohne Punktverlust. Letztendlich war die Serie ausschlaggebend dafür, dass am Ende die Ott-Elf nach dem Sieg gegen die FSV-Reserve die Meisterschaft feiern durfte und nicht der Sportring Bayreuth, den Sebastian Ott vor der Serie eigentlich ganz oben auf dem Zettel hatte. "Wir mussten vier der letzten fünf Spiele gewinnen", ging die Rechnung des ehemaligen Aufseesers schließlich auf. Auch wenn am Ende ein wenig Glück dabei war. "Gegen Glashütten haben wir nicht gut gespielt. Da haben die Köpfe die Füße gelähmt. Dazu hat uns Glashütten nichts geschenkt. Erst ein Standard brachte schließlich den Sieg", atmete Sebastian Ott nach dem wohl entscheidenden Saisonsieg auf. Jetzt musste nur noch ein Dreier gegen den FSV her. "Auch keine Selbstverständlichkeit", wie der einstige Torjäger betont: "Das ist eine spielstarke und junge Elf. Wir haben verpasst, das zweite Tor nachzulegen." So wurde es hinten raus noch einmal eng. Ein Unentschieden und der Sportring hätte die Korken knallen lassen können. So brachten die Blau-Weißen den knappen 1:0-Sieg aber über die Ziellinie und durften dann selbst die Rückkehr in die Kreisliga feiern.

Führte seine Elf gleich in seinem ersten Jahr als Trainer zur Meisterschaft: Sebastian Ott
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"Viele hatten uns nicht auf dem Zettel"

Damit hatten vor Saisonbeginn wohl die wenigstens Experten gerechnet. Schließlich verzichtete die Bavaria nach dem Trainerwechsel im Jahr eins unter Spielertrainer Sebastian Ott gänzlich auf Neuzugänge. Warum sollte der Tabellensiebte daher am Ende die Liga rocken? "Viele hatten uns nicht auf dem Zettel", sah auch der Angreifer seine Elf eher in der Außenseiterrolle. Gerade weil sich die Mannschaft am Anfang erst noch auf das neue Spielsystem und die Vorstellungen des Trainers einstellen musste. "Es hat etwas gedauert, bis die Jungs das Konzept begriffen haben", erklärt der Waischenfelder die Schwankungen zu Saisonbeginn, als sich Sieg und Niederlage regelmäßig abwechselten. Die Bavaria musste somit das Feld von hinten aufrollen. Dazu kam letztendlich noch das eine oder andere Nachholspiel, so dass die Ott-Elf in der Tabelle stets hinterherrennen musste. Auch ein Grund, warum viele die Bavaria lange Zeit nicht zu den direkten Titelanwärtern zählte. Aber als die Konkurrenz aus Bayreuth schwächelte und auch die aufgerüsteten Weidenberger nach der Winterpause nicht in die Gänge kamen, packten eben die Waischenfelder die Gelegenheit letztendlich am Schopf. Selbst Sebastian Ott rechnete noch im Frühjahr eher mit anderen Mannschaften und zählt hierbei den Sportring, die Eintracht und Weidenberg auf, die letztendlich aber alle hinter der Bavaria landeten. "Von denen wollte offenbar keiner so richtig", schmunzelt Sebastion Ott. Am Ende erwiesen sich die Waischenfelder in der Rückrunde als konstanteste Elf. Für den Trainer nicht einmal so überraschend: "Wir waren nahezu die gesamte Rückrunde komplett und hatten kaum Verletzte. Dazu war Markus Bachmann wieder mit von der Partie. Der hat uns hinten richtig gut getan. Das war letztendlich ausschlaggebend!"

In der Hinrunde oft noch an der Seitenlinie, in der Rückrunde ein entscheidender Faktor auf dem Spielfeld: Markus Bachmann (li.)
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Mehrer Erfolgsgaranten

Aber wo lag letztendlich der Unterschied zur Vorsaison? 19 Gegentore weniger, dafür 14 Tore mehr geschossen: Am Ende sprang damit Platz eins statt sieben im Vorjahr heraus. Sebastian Ott setzte in seinem ersten Trainerjahr auf eine stabile Defensive. Vorne sah er die Qualität mit Oliver Meidenbauer und Sebastian Dinkel sowieso gut besetzt. "Die machten oft den Unterschied aus", hebt Sebastian Ott hervor. Die Statistik gibt ihm hierbei Recht: 18 Tore und 21 Vorlagen. Mit 39 Scorerpunkten avancierten Sebastian Dinkel zu einem der Erfolgsgaranten der Bavaria. "Noch im Vorjahr hat Oliver Meidenbauer lange gefehlt und auch Markus Bachmann fiel lange aus. Mit zwei, drei Ausfällen wäre es sicherlich auch in dieser Saison für uns schwieriger geworden", hatte der Bavaria-Coach das Glück, dass seine Elf vom Verletzungspech verschont blieb. Als sich dann im Saisonverlauf auch noch der Erfolg einstellte, kam schließlich auch noch das Selbstvertrauen zur mannschaftlichen Geschlossenheit dazu. Ein weiteres Plus der sowieso schon homogenen Bavaria-Elf. "Bei uns hatte jeder den Willen, für den anderen mitzurennen", lobt Sebastian Ott den Charakter seiner Mannschaft, die so auf Platz eins stürmte. Dabei war der Aufstieg vor der Saison gar kein Muss. "Wir wussten aus den Vorjahren wie schnell es nach unten gehen kann. Von daher gingen wir locker an die Sache ran: Wenn es klappt gut, wenn nicht auch nicht so schlimm", lief es für den Waischenfelder und seine Elf besser als erwartet. Nun kickt die Bavaria nach zwei Jahren wieder in der Kreisliga. In der kommenden Saison geht es dann aber primär erst einmal um den Klassenerhalt. Mit dem jüngsten Transfercoup sind die Chancen hierbei deutlich gestiegen: Denn vom Bezirksligisten BSC Saas kommt mit Johannes Schatz ein höherklassig erfahrenener Abwehrspieler, der Markus Bachmann als Co-Trainer ablösen wird. "Markus will kürzer treten und gab daher sein Amt an Johannes weiter. Als Spieler wird er uns jedoch weiter zur Verfügung stehen. Johannes ist natürlich ein wahnsinnige Verstärkung für uns", freut sich der SV-Coach auf den wohl stärksten Innenverteidiger der kommenden Kreisligasaison. Mit Thorsten Schrenker aus Aufsees kommt noch ein vielseitiger Mittelfeldspieler hinzu. Und auch den einen oder anderen Jugendspieler ttraut Sebastian Ott den Sprung in die erste Elf zu. Bleibt nur noch die Personalie Christian Jöbstel zu klären. Der Verteidiger spielt mit dem Gedanken zu pausieren. Geht ausgerechnet der Kapitän von Bord? "Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen", versucht Sebastian Ott alles, um einen seiner Säulen noch für eine weitere Saison begeistern zu können. Nach einer erfolgreichen Saison hat Sebastian Ott dabei jetzt gute Argumente in der Hand.

Einer der besten Scorrer der Liga: Sebastian Dinkel (blau)
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Tabellenplatzierung

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Tabellenverlauf


Top-Torschützen


Top-Vorlagengeber


Team in Zahlen

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Spiele gewonnen
20
Spiele unentschieden
3
Spiele verloren
7
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Zu-Null-Spiele
11
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
2
Tore gesamt
67
Verschiedene Torschützen
15
Eigentore
1
Elfmetertore
7
Gelbe Karten
42
Gelb-rote Karten
2
Rote Karten
0
Eingesetzte Spieler
27
Zuschauer
1244
Zuschauerschnitt
82

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
19.03.2017 - 23.04.2017
8 Sp
20 Pkt
31:6 Tore
Die meisten Siege in Folge
seit 04.05.2017
4 Sp
12 Pkt
7:2 Tore
02.10.2016 - 23.10.2016
4 Sp
12 Pkt
9:3 Tore
Zuhause ungeschlagen
07.08.2016 - 23.10.2016
7 Sp
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17:4 Tore
Auswärts ungeschlagen
seit 06.11.2016
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19 Pkt
27:4 Tore

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Übersicht enthält nur Verbandsspiele.



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